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Zur Abwechslung heute Sandsturm / For a change now a sandstorm

Kasachstan / Zhanaozen / N43°20’58.9“ E052°51’43.7“

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. Und so tobt „Buran“ heute einfach weiter. Ohne in seiner Kraft nachzulassen, fegt er nun bereits seit zwei Nächten und zwei Tagen über uns hinweg.

Dieses unentwegte Tosen, ohne einen stillen Moment, zerrt ganz schön an den Nerven. Trotzdem beschließen wir am Nachmittag weiterzufahren. Wir landen auf einer riesengroßen Ebene, die wir uns offensichtlich nur mit Wildpferden teilen. Doch davon gibt es unzählige. Ich habe meine Freude daran, die bunten Herden, gesund aussehender Pferde, anzusehen. Sie wirken frei und unbeschwert, so ganz in ihrem Element.

Wir fahren weiter, der Linie des Kaspischen Meeres folgend. Hoch aufgetürmter Muschelkalkboden bildet ein Hochplateau, welches uns vom Wasser trennt. Wir nehmen Weg um Weg und können nur darauf achten, dass die grobe Richtung stimmt. Hier läuft alles querfeldein. Mich beschleicht ein unheimliches Gefühl. Im Sturm fahren wir, irgendwo auf der Welt, über ein riesiges weites Feld, mal rechts mal links lang. Wo sind wir hier? Was machen wir hier? Mitunter kommt mir unsere Idee, auf diese Art die Welt zu bereisen schon sehr mächtig vor. Habe ich mir zu viel vorgenommen?

Dann haben wir plötzlich Telefonempfang und freuen uns darüber. So verschieben sich die Verhältnisse. Ist etwas immer da, ist es nicht der Rede wert. Doch wir waren jetzt zwei Tage ohne jeden Empfang und sehen es als Lichtblick an. Über einen Freund in Deutschland haben wir den Kontakt zu einer Person in Kasachstan. Diese rufen wir jetzt an. Es ist ein freundliches Gespräch an dessen Ende wir zur nächsten Person weiter vermittelt werden, die statt 4.000 nur ca. 1.000 Kilometer von uns entfernt ist. Also für kasachische Verhältnisse gleich um die Ecke wohnt. In diesem Telefonat erfahren wir von einem jungen Mann, der nun wirklich in unserer Nähe lebt und uns noch heute Abend erwartet.

Eigentlich wollten wir in Richtung eines Canyons fahren, doch nun ändern wir kurzfristig unseren Plan und fahren nach Zhanaozen. Denn in einem der Telefonate wurde uns dringendst ans Herz gelegt uns so schnell als möglich bei der nächsten Emigrations-Behörde anzumelden um größeren Ärger zu vermeiden. Innerhalb von drei Tagen muss das erfolgen. Nur gut, dass wir das jetzt erfahren. Lesen konnten wir davon nirgendwo. Es ist eben vollkommen unüblich, auf dem Landweg mit eigenem Fahrzeug in dieser Gegend unterwegs zu sein. Da macht sich auch an der Grenze niemand die Mühe, einen auf wichtige Details hinzuweisen. Nun gut. So ist es eben.

Unsere Richtung ändert sich also nun von Ost nach Nord und wir erreichen tatsächlich nach einer Weile eine geteerte Straße. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, da die „Straße“ von Turkmenistan über die Grenze hinaus nach Kasachstan ja die reinste Berg- und Tal-Bahn war. An irgendeiner Stelle scheint sich die Straße dann wohl überlegt zu haben, dass so ein schwarzer Belag auch was ganz nettes ist. Nun, uns ist es mehr als recht. Kommen wir so doch schneller voran. Schneller? Aus dem Sturm mit tief liegendem Himmel wird plötzlich ein Sandsturm wie wir ihn noch nie erlebt haben. Wir fahren quasi direkt in eine Wand hinein, hinter der nichts mehr zu sehen ist. Wir können nur stoppen und uns Meter für Meter voran tasten. Meine Güte, da hat der mit den „Special Effekts“ aber nun wirklich nicht gespart. Uns würde einfacher Sonnenschein und frühlingshafte Luft doch vollkommen ausreichen. Es muss für uns nicht noch dicker an Aufregung aufgetragen werden. Hat das jetzt mal bitte jemand gehört, der darauf Einfluss nehmen kann???!!!

Irgendwie und irgendwann erreichen wir Zhanaozen wo Nisanvay uns erwartet. Es ist ein lustiger Abend mit vielen Themen und unserem ersten „Bortsch“. Er schmeckt köstlich nach diesem stürmischen Tag.

Zur Abrundung zeigt uns Nisanvay noch sein Bauprojekt, ein Einkaufszentrum, welches in zwei Monaten öffnen soll. Doch es gibt Lieferschwierigkeiten an allen Ecken und Enden. Zwei Chinesen montieren gerade das neue 5D Kino in dem wir uns probeweise wild durch die Gegend schaukeln lassen und eine rasante Achterbahnfahrt in 5D erleben. Genau der Spaß, der heute passt!

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Kommentar

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    Hi. It’s my experience about sand storm:!
    –///
    Driving Sandstorm

    1:. ((Stop out of the main roads and keep traffic away as far as possible. ))

    2/Turn off the car engine because the air filter can become clogged with sand.

    3/ If possible, cover the front of car because sand storm intensity can damage engine components.! If you have nothing for covering plz go to step 4 .!

    4/ Park your car against the wind storm for protection from entering the sand into the automobile engine.

    • Sten

      Thank you Dr. Ali for you experience about sand storm. I will do this experience in to our „Travel Tipps“ !
      Greetings Sten


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