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Stempelkasten / Stamp box

01.07.2015 Almaty / Kasachstan / N43°14’37.5“ E076°56’13.5“

„Seid ihr am Truck?“ war die Frage, die uns auf dem Handy heute morgen begrüßte. „Na klar.“ War unsere spontane Antwort. Yuliya hatte den Gedanken, dass es doch gut wäre, wenn wir die im Lager abgestempelten Papiere zum Broker bringen würden. Ehe die dort lange liegen…
Da waren wir aber mal gleich dabei! Lieferservice spielen ist besser als zusehen zu müssen, wie sich das Papier von allein einfach nicht von A nach B bewegen will.
Sergey, neben Yuliya unser zweiter Kontaktmann bei MAN, fährt mit uns. Vor einem im Halbschatten stehenden Haus aus lang verflossenen Sowjettagen machen wir Halt. Am Eingang stehen drei Frauen und rauchen. Ein Bild, welches so überall hätte sein können. Die morschen Treppen danach schon wieder nicht. Die sind einzig. Ein langer dunkler Gang heißt uns nicht gerade willkommen, doch lässt er uns gewähren. So nah waren wir unserem Getriebe noch nie! Wir sind im Verwaltungsgebäude des Lagers, in welchem es irgendwo liegen soll. Wir rufen, doch es antwortet nicht. Leider.
Wenigstens lässt sich eine der schwarz gestrichenen Eisentüren öffnen und dahinter findet sich sogar eine Frau. Obendrein schickt sie uns nicht weg, sondern hat einen Stapel Papier vor sich liegen. Unser Stapel. Haufenweise abgestempelte Zettel. Rote Stempel, blaue Stempel, schwarze Stempel. Runde, Ovale, Quadratische oder auch Pyramidenförmige sind dabei. „Da hat aber mal jemand seinen Stempelkasten bemüht.“, schießt es mir durchs Hirn. Die Papiere sind weit gereist. Manche kommen aus Deutschland. Andere sind unterwegs dazu gekommen. Auf vielen Schreibtischen haben sie gelegen. Alle zusammen.
Das Büro in dem wir stehen. Auch das könnte überall sein. Ein paar wenig beachtete Büropflanzen trocknen vor sich hin. Ordner harren dem Augenblick, an dem sie aus dem Regal genommen werden. Büroidylle vom Feinsten. Wir sehen und gehen.
Auf zum Broker. Anderer Stadtteil, moderneres Gebäude. Wieder lange Gänge. Verschlossene Türen. Eine geht auf. Für uns. Ja, das seien einige der Papiere, wird uns bestätigt. Auf einem davon darf Sten auch unterschreiben. Ein wichtiges Schreiben sei allerdings noch nicht dabei. Darauf müssten wir weiter warten, heißt es. Was es bewirken soll, erschließt sich mir nicht vollends. Ist ja irgendwie auch egal. Eins verstehe ich ganz eindeutig. Das war noch lange nicht alles.
„Saftra“, das meist bemühte Wort. „Morgen“. Dann sehen wir weiter…

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