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Planänderung / Change of plans

20.12.2015 Bang Saphan / Thailand / N11°12’14.3“ E099°32’00.0“

Lange, lange ist klar, dass unser Zielort Singapur sein würde. Der letzte Punkt, den wir auf unserer Strecke von Deutschland aus nach Osten auf dem Landweg erreichen können. Dort soll es für Leo auf ein Schiff gehen, so dass er nach Deutschland zurück reisen kann. Wir wollen fliegen. Soweit die Idee, so der Gedanke. Unterwegs lernten wir mehr in Richtungen, denn in Zielen zu denken. Singapur war nicht das große Ziel. Singapur war für uns eine Möglichkeit, um Leo wieder nach Hause zu bringen. Im Laufe der Zeit wurde es uns immer weniger wichtig, einen ganz speziellen Punkt zu erreichen, wenn sich denn unterwegs etwas ganz anderes als anziehend entpuppte. Dann lernten wir Menschen kennen, durch Zufall. Dann führte uns der Weg an Orte, die uns unvergessen wurden. Denken in Richtungen. Rechts und links die Blumen der Varianten betrachten, Gelegenheiten zulassen, ohne dass wir im Zielerausch nen Tunnelblick bekommen. Weil wir zu sehr diesen einen imaginären Punkt ansteuern. Und dabei die Kostbarkeiten am Wegesrand übersehen.
Vor Wochen lernten wir Anton aus Seattle kennen. Wieder so ein Zufall. Einfach so, auf der Straße. Er ist es, warum wir heute unseren Weg nicht weiter nach Süden fortsetzen, um über Malaysia Singapur anzusteuern, sondern ne saubere Kehrtwende hinlegen.
Unsere liebe Paula am Flughafen verabschiedend. Die schönen, gemeinsamen Tage mit uns nehmend, den Leo besteigend unseren Weg gen Norden einschlagen. Hui, wie lange ist es her, dass wir dieser Himmelsrichtung folgten? Monatelang immer gen Osten, später neunzig Grad Knick und ab in den Süden. Nun also Norden. Ich bin einverstanden. Denn kalt ist es hier nicht. Auch wenn die Nachttemperaturen von 28 auf 24 Grad abgekühlt sind. Den Wintermantel kann ich getrost weiter hängen lassen. Zum Glück. Uns tut es nicht leid, den Plan zu kippen. Wir fühlen uns wohl bei dem Gedanken, den Leo noch ein Weilchen hier in der Gegend zu lassen. Neues kann sich ergeben. Ganz in Ruhe. Und mit Bedacht. Für uns stehen Fahrtage auf dem Programmzettel. Kilometerlang einer Route folgen, welche wir schon einmal erfahren haben. Nun wollen wir sie uns von der anderen Seite ansehen. Perspektivwechsel total.
Währenddessen begegnet uns ein Auto voller Kokosnüsse und obenauf zwei Affen. Arbeiter ohne Schutzhelm und Sicherheitsgurt. Sie sind es, die die Kokosnüsse von den Bäumen holen. Darauf trainiert, sie herunter zuwerfen, statt sie selbst zu knacken. Da halten wir an, weil… weil die Schallgrenzen-artige Zahl von 40.000 auf unserem Display erscheint. 40.000 Kilometer sind es heute genau, die wir auf unserer gesamten Fahrt hinter uns gelassen haben. Das sind exakt 3.333,33 Kilometer pro Monat oder durchschnittliche 111,11 Kilometer pro Tag. Einmal um die ganze Welt. Die Erde an ihrer prallsten Stelle umarmt. Wir haben eine Idee von ihr bekommen. Sind dankbar für die Einsichten, die sie uns schenkte und von innen berührt. Unterwegs ständig neu entschieden, Routen geändert, Vorstellungen korrigiert. Angekommen sind wir immer. Bei uns selbst in jedem Fall. Ich liebe sie. Planänderungen.
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