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Eine Stadt ganz in Weiß, Gold und Grün / A city completely in withe, gold and green

26.03.2015 Turkmenistan / Bereket / N39°15’37.6“ E055°32’26.8“

Es schüttet wie aus Eimern auf unseren Leo herab als wir am Morgen erwachen. Von wegen, das sind hier alles regenarme Gebiete. So richtig kann ich das gar nicht glauben. Gemessen an den Regenmengen, die uns bisher begegnet sind. Doch wir freuen uns für die Menschen die hier leben und erfreuen uns am Tropfenklang. Slava klopft am Leo an und gibt uns das Zeichen zum Frühstück. So waten wir durch den Schlamm ins Haus und essen mal wieder mit Messer und Gabel. Ist richtig ungewohnt, nicht einfach alles mit dem Brot zu greifen, um es sich anschließend in den Mund zu schieben. Gestärkt machen wir uns zu einer Fahrt durch die Stadt auf den Weg. Valerya erzählt uns, dass es eine Anweisung gibt, Neubauten ausschließlich in Weiß, Gold, Grün, ergänzt durch Glas und Metall, zu bauen. Der Marmor dafür wird aus Italien, Iran und der Türkei importiert. Aber da alle scharf auf das Erdgas Turkmenistans sind, ist das Geschäft sicher kein Problem. Autos dürfen ausschließlich die Farbe Weiß tragen. Außer ein paar älteren Modellen in anderen Farben ist diese Verordnung offensichtlich gut durchgesetzt, wie mir scheint. Bei unserer Fahrt durch die Stadt mache ich ein paar Fotos vom Fenster aus. Oft muss ich es jedoch sein lassen, da es sich um öffentliche Gebäude handelt und diese nicht fotografiert werden dürfen. Ich finde das schade, ist es doch eine Chance, dass die Menschen außerhalb Turkmenistans einen Eindruck davon bekommen, wie es hier aussieht, wenn Besucher mal Bilder machen. Ich hatte es mir zum Beispiel ärmlicher vorgestellt als ich es heute erlebe. Nun gut, jedes Land hat seine eigenen Sitten und so lasse ich die Kamera stecken. In einer Bäckerei hole ich sie wieder heraus. Denn es ist einfach genial anzuschauen, wie die Fladenbrote geformt und an die Ofenwand geknallt werden. Die Öfen sind aus Lehm und am Boden liegt eine Gasspirale die das Feuer spendet. Ganz warm und frisch schmeckt Brot ja immer am besten. So schaffen es auch diesmal nicht alle Brote komplett bis zum Auto. Zur Bank fahren wir weiter um Geld abzuheben was leider nicht gelingt. Das Umtauschen klappt dann reibungslos, was uns wiederum freut. Denn zum Tanken brauchen wir Bargeld. Karte geht da nicht. Zurück von unserer City-Rundfahrt gibt’s noch einmal vom leckeren „Plov“ von gestern Abend zu essen. So gut durchgezogen schmeckt er einfach wunderbar.

Und dann? Leider, leider müssen wir aufbrechen, da rund 1.000 Kilometer Strecke bis zur kasachischen Grenze vor uns liegen, wir nur noch zweieinhalb Tage Zeit haben und nicht wissen, wie die Straßen sind. Gern würden wir uns in Turkmenistan länger umsehen, doch so freuen wir uns, dass Valerya und Slava uns wenigstens einen kleinen Eindruck von Ashgabat vermitteln konnten. 2017 findet hier die asiatische Indoor-Olympiade statt. Von der hatte ich zuvor noch nie gehört. Auf jeden Fall wird deshalb im Moment viel gebaut so dass es überall Sperrungen und Umleitungen gibt. So sind wir froh, dass die beiden uns aus der Stadt heraus führen. Allein ist das nicht zu machen.

Wieder ein Abschied nach einer schönen gemeinsamen Zeit. Slava hätte so gern noch Schaschlik für uns gebraten. Doch den gibt’s dann beim nächsten Mal!

Für uns geht es nun an der iranischen Grenze entlang wieder Richtung Kaspisches Meer. 300 Kilometer schaffen wir noch bis die Dunkelheit über uns herein bricht. Dann halten wir an, da es einfach zu gefährlich ist, im Dunkeln die Bodenwellen zu übersehen. Der Leo macht dann Riesensprünge, die ihm echt nicht gut tun. Darauf gebe ich mein Ehrenwort mit meinem Daumenabdruck. Gestern an der Grenze stand nämlich ein Gerät für Fingerabdrücke von der Firma „Crossmatch“… Was haben wir uns gefreut.

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